Presseinformation

29. März 2017

 

Umweltbildung auch online erleben

 

Umweltbildung und Nistkästen an der Grundschule am Wasserturm im Essener Südostviertel – ein Kooperationsprojekt zwischen der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet und der Allbau AG im Rahmen der Grünen Hauptstadt Europas

 

Die heimische Natur mit Tieren und Pflanzen im eigenen Stadtteil kennenzulernen und zu erforschen ist Ziel im Umweltbildungsprojekt der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet (BSWR). Im Rahmen der Grünen Hauptstadt Europas findet das Projekt 2017 erstmals an der Grundschule am Wasserturm, einer Patenschule der Allbau AG statt. Zwei dritte Klassen werden nun bis zu den Sommerferien mit der Biologin Gianna Sandmann einmal pro Woche für zwei Stunden ihr direktes Schulumfeld erforschen und ganz neu entdecken. Dazu haben die Kinder das Thema „Bäume und Pflanzen“ ausgewählt, werden dazu ihr Klassenzimmer verlassen und sich an die frische Luft begeben.

Die Biologische Station Westliches Ruhrgebiet (BSWR) betreut im Ballungsraum neben den Naturschutzgebieten auch immer die Natur im Siedlungsbereich. Hierzu gehören auch die Wildtiere, die sich im Laufe der Jahrhunderte an das Leben mit den Menschen angepasst haben, indem sie in oder an unseren Bauwerken leben. Dies sind zum Beispiel Vogelarten wie Haussperling oder Mauersegler oder unterschiedliche Fledermausarten. Die Sanierung von Wohngebäuden, insbesondere zur Wärmedämmung, führt jedoch gerade in den letzten Jahren vermehrt zum Verlust vieler dieser Lebensstätten. Um den Arten weiterhin das Leben in unseren Städten zu ermöglichen, werden ihnen an geeigneten Gebäuden neue Lebensräume in Form von Nistkästen angeboten. „Dies unterstützen wir schon seit vielen Jahren. Es gibt auf unseren Grundstücken rund 250 Nistkästen, erst vor 18 Monaten haben wir in unserem MeistersingerPark in Leithe ca. 100 Nistkästen an den neuen Hausfassaden angebaut. Die „Vermietung“ der Nistkästen klappt dort hervorragend. Alle Kästen wurden schon genutzt,“ so AllbauSozialmanagerin Annette Giesen.

Die Drittklässler werden in den nächsten Wochen jedoch nicht nur die Pflanzenwelt im Südostviertel untersuchen. Im Jahr der Grünen Hauptstadt hat die BSWR nämlich am Gebäude der Grundschule am Wasserturm drei Nistkästen für Meisen angebracht und hofft nun auf den Einzug von Brutvögeln. Die Grundschüler waren beispielsweise von der Größe des Einflugslochs der Nistkästen überrascht. „Dass solche Tiere auch natürliche Feinde auf einem Baum oder an einer Hauswand haben könnten: daran hatten bis jetzt die wenigsten Kinder gedacht,“ so Christine Kowallik, zuständig bei der BSWR für Vögel und Fledermäuse.

Von außen ist jedoch bei einem Nistkasten neben der Balz nur das Ein- und Ausfliegen der fütternden Elternvögel zu beobachten. Erst wenn die Jungvögel die Nistkästen verlassen und selbst fliegen lernen, sind sie für den normalen Beobachter zu sehen. Um schon zuvor einen Einblick in die Kinderstube zu ermöglichen, wurden in den drei Nistkästen Kameras installiert, die live Bilder/Filme aus dem Familienleben übertragen.

Über einen Bildschirm können nun alle Schülerinnen und Schüler der Schule vom Schulhof aus das Treiben in den Nistkästen beobachten, außerdem werden die Nistkastenbilder ins Internet übertragen. „Wir hoffen, dass die Kästen gut angenommen und von den Meisen zum Brüten genutzt werden, damit die Kinder möglichst viel Einblick in das junge Leben von Vögeln bekommen“, wünscht sich Christine Kowallik.

„Wir freuen uns, dass unsere SchülerInnen an diesen Projekten teilnehmen können. So lernen sie einheimische Vögel, Bäume und Pflanzen kennen und können für die Natur, die Tierwelt und langfristig auch für den Umweltschutz begeistert werden,“ so Winfried Bega, Schulleiter der Grundschule am Wasserturm.

 

Mit dem Kooperationsprojekt werden somit nicht nur Kinder näher an die heimische Natur herangeführt, es wird auch noch ein aktiver Beitrag zum Artenschutz geleistet.